Richtige Einsätze gleichen sich selten, die Anforderungen an die Feuerwehrkräfte variieren je nach Situation. Dennoch klappt die Hilfeleistung bei Einsätzen am besten, wenn auch Routine im Spiel ist. Diese holen sich die aktiven Feuerwehrkräfte durch das ständige Üben das Jahr über.
Einmal im Jahr heißt es aber: Üben im Verbund mit anderen Hilfsorganisationen und in größerem Stil. Für die Mitglieder der Schwendier Blaulichtfamilie stand deshalb am Samstag die Hauptübung an. Einige Zuschauer waren vor Ort. „Alarmiert“ wurde zu einem Brand in der Schwendier Grundschule. In der Schulküche war das Feuer ausgebrochen, drei Schüler hielten sich noch in dem verrauchten Raum auf. Ihnen galt zuerst das Interesse der Feuerwehr.
Atemschutzgeräteträger der Gemeinde-Feuerwehr und der Werkfeuerwehr Weishaupt tasteten sich bis zu den verletzten Schülern vor, brachten sie mit Tragetüchern aus der Gefahrenzone. Fast parallel leiteten die beiden Feuerwehren die Maßnahmen zur Brandbekämpfung ein. Eine Wasserversorgung wurde von einem Überflurhydranten am südlichen Schulparkplatz aufgebaut, natürlich wurden auch die beiden wasserführenden Feuerwehrfahrzeuge angezapft. Und mitten hinein in die „Löscharbeiten“ ereilte die Feuerwehr die Meldung, dass auch der Hausmeister der Grundschule vermisst wird. Sofort machten sich zwei Trupps mit Atemschutzgeräteträgern auf die Suche, fanden den „schwer Verletzten“ dann im Keller im Technikbereich der Grundschule. Auch wenn der „Hausmeister“ nur eine Puppe war, gestaltete sich die Rettung für die Feuerwehrkräfte auf Grund der sehr beengten Verhältnisse anspruchsvoll.
Sowohl den Hausmeister als auch die verletzten Schüler brachte die Feuerwehr zu einer Verletzten-Sammelstelle, die von den sieben Helfern des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Region Oberschwaben Nord eingerichtet worden war. Verbrennungen und Rauchgasvergiftungen behandelten die Samariter im Rahmen der medizinischen Versorgung. „Alles ist reibungslos gelaufen“, blickte Wolfgang Krems, organisatorischer Leiter Rettungsdienst beim ASB, auf seinen Verantwortungsbereich. Dass auch die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Schwendi (25 vor Ort) und der Werkfeuerwehr (zehn Kräfte) in ihrer Zusammenarbeit harmonisch agierten, bestätigten die beiden Kommandanten in einer ersten Analyse am Einsatzort. „Die Absprachen und die Kommunikation, die in verzahnte Handlungsabläufe mündeten, haben gepasst“, bilanzierte Christoph Seifried, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Schwendi und bei der Hauptübung Einsatzleiter. Zustimmung hierzu kam von seinem Kollegen Stephen Wagner von der Werkfeuerwehr Weishaupt.
Von der Gemeinde Schwendi wurden alle an der Hauptübung beteiligten Kräfte nach der Demonstration eines funktionierenden Hilfesystems zu einem Essen ins Schwendier Feuerwehrgerätehaus eingeladen.